Symbolbild: Ein Zug der Deutschen Bahn ( DB ) am 23. Januar 2024 auf einer Strecke in Brandenburg. (Quelle: picture alliance/Rainer Keuenhof)

Brandenburg VBB reduziert einige Regionalbahn-Linien in Brandenburg - stockt andere aber auf

Stand: 10.06.2025 16:47 Uhr

Zum Fahrplanwechsel im Dezember plant der Verkehrsbund Berlin-Brandenburg (VBB) Änderungen im Regionalverkehr Brandenburgs. Während Hauptlinien gestärkt werden, entfallen Randverbindungen. Grund sind fehlende finanzielle Mittel.

Im Regionalverkehr kommt es ab dem Fahrplanwechsel im Dezember in Brandenburg zu spürbaren Änderungen. Wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) am Dienstag mitteilte, wird das Angebot auf stark nachgefragten Strecken ausgebaut, während weniger genutzte Verbindungen gestrichen oder eingeschränkt werden.
 
So wird etwa der RE62 komplett eingestellt, auf den Linien RE27 (Basdorf–Wensickendorf) und RB36 (Beeskow–Frankfurt (Oder)) gibt es Einschränkungen. Die RB27 fährt künftig nur noch werktags morgens und nachmittags, am Wochenende gar nicht. Der RB36 wird nach 20 Uhr nur noch alle zwei Stunden fahren. Auch die Verbindung nach Stettin (RB66) wird reduziert.

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VBB verweist auf fehlende Gelder

Als Grund verweist der VBB auf fehlende finanzielle Mittel. Diese reichten "für eine vollumfängliche Finanzierung des bisher geplanten Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) nicht aus", hieß es. Die sogenannten Regionalisierungsmittel - Geld, das der Bund den Ländern zur Finanzierung des Regionalverkehrs überweist - reichen demnach nicht aus, um die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Kosten für den Betrieb zu decken.
 
"Wir müssen den Nahverkehr künftig zielgerichteter finanzieren", erklärte Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) schon im April, nachdem der erste Entwurf des Doppelhaushalts 2025/26 veröffentlicht worden war. Demnach sollten Verbindungen mit weniger als zehn Fahrgästen in den Randzeiten aus dem Angebot genommen werden.

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RE3 nach Prenzlau erweitert, neue Linie RE30 nach Stralsund

Gleichzeitig erweitert der VBB die Verbindungen auf stark frequentierten Strecken. Die Linie RE3 zwischen Berlin und Prenzlau soll künftig auf eine stündliche Verbindung ausgeweitet werden. Zudem wird die neue Linie RE30 zwischen Angermünde und Stralsund eingeführt, die in Pasewalk Anschluss an den RE4 von und nach Stettin haben wird.
 
Auch auf den Linien RE2 (Potsdam–Berlin–Cottbus) und RE8 (Berlin–Elsterwerda) wird aufgestockt. Der RE8 fährt ab Dezember 2025 unter der Woche stündlich. Daneben ergänzt der RE20 den RE2 zwischen Berlin und Lübbenau, vereinzelt auch bis Cottbus. Insgesamt sollen dadurch zwei regelmäßige Verbindungen pro Stunde entstehen.
 
Neu ist außerdem, dass ab dem 14. Dezember 2025 Nahverkehrstickets nicht mehr wie bislang in einzelnen Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn gelten. Der Fahrplanwechsel tritt zum 14. Dezember 2025 in Kraft.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.06.2025, 19:30 Uhr