
Brandenburg Berlin So viele Einbürgerungen in Berlin und Brandenburg wie nie nach Reform des Staatsangehörigkeitsrechts
Die Zahl der Einbürgerungen in Berlin und Brandenburg ist infolge der Lockerung des Staatsangehörigkeitsrechts auf ein Hoch gestiegen. In der Hauptstadt erhielten im vergangenen Jahr 21.811 Ausländerinnen und Ausländer die deutsche Staatsangehörigkeit, wie das Amt für Statistik am Donnerstag mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Zuwachs von 141 Prozent. In Brandenburg stand bei 3.768 Einbürgerungen ein Plus von 51 Prozent.

Syrerinnen und Syrer am häufigsten eingebürgert
Als Grund für den starken Anstieg nennt die Behörde rechtliche Änderungen, die mit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts im Juni 2024 in Kraft traten. Demnach kann die bisherige Staatsangehörigkeit behalten werden. Zudem reichen als Voraussetzung nun fünf statt bisher acht Jahre Aufenthalt in Deutschland. Gute schulische oder berufliche Leistungen können die Frist auf bis zu drei Jahre verkürzen - eine Regelung, die die neue Bundesregierung aber wieder rückgängig machen will.
Auch bundesweit stieg die Zahl der Einbürgerungen wegen der Rechtsänderungen im vergangenen Jahr auf einen Rekordstand.
Sowohl im Bund als auch in Berlin und Brandenburg wurden am häufigsten Syrerinnen und Syrer eingebürgert. Es folgen in Berlin türkische, russische und ukrainische Staatsangehörige. In Brandenburg folgen auf Syrer russische, polnische und ukrainische Staatsangehörige.
Einbürgerung im Schnitt nach mehr als zehn Jahren
Sowohl in Berlin als auch in Brandenburg lebten die eingebürgerten Personen im Durchschnitt seit 10,5 Jahren in Deutschland, ehe sie einen deutschen Pass erlangten. In Berlin waren die eingebürgerten Menschen mit durchschnittlich 31,3 Jahren etwas älter als in Brandenburg, wo das Durchschnittsalter bei Einbürgerung bei 30,4 Jahren lag.
Schon im Verlauf des Jahres 2024 war die Zahl der Einbürgerungen in Berlin deutlich angestiegen. Als Gründe wurden da neben der Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes auch die digitalisierten Prozesse im Amt und die aufgestockten Personalkapazitäten genannt.
Für 2025 strebe man an, "dass wir 40.000 Einbürgerungen schaffen", sagte die Leiterin der Einbürgerungsabteilung des Landesamtes, Wiebke Gramm, dem rbb im Dezember. Im bundesweiten Vergleich könne Berlin somit Spitzenreiter werden.
Sendung: rbb24, 12.06.2025, 13 Uhr