Archivbild: Die ehemalige Wach- und Verwaltungsbaracke steht auf dem Gelände der Gedenkstätte KZ-Außenlager Schlieben-Berga fotografiert am 23.04.2022. (Quelle: picture alliance/dpa/Soeren Stache)

Brandenburg Gedenken an Opfer des NS-Regimes in ehemaligem KZ-Außenlager Schlieben-Berga

Stand: 26.04.2025 13:55 Uhr

Im früheren KZ-Außenlager in Schlieben-Berga (Elbe-Elster) haben Politiker und Bürger am Samstag anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkrieges der Millionen Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
 
Für einen Rüstungskonzern mussten KZ-Häftlinge dort Panzerfäuste und Munition herstellen. "Orte wie das Außenlager in Schlieben-Berga, eines von 1.154 KZ-Außenlagern, sind wichtig für unsere Erinnerungskultur. Weil sie zeigen, wie allgegenwärtig das KZ-System war, wie die deutsche Wirtschaft und damit die Gesellschaft davon profitiert haben und nicht zuletzt, weil sie zeigen, wie lange die Geschichte verdrängt worden ist", sagte Kulturstaatssekretär Tobias Dünow, der an der Gedenkveranstaltung teilnahm, laut einer Mitteilung. Einen Schlussstrich unter die Erinnerungskultur dürfe es nicht geben.

Gedenkfeier Befreiung Kriegsgefangenenlager STALAG IV B in Mühlberg. (Quelle: rbb/Jasmin Schomber)
Gedenken an Befreiung des Kriegsgefangenenlagers bei Mühlberg
In der Lausitz fanden vor 80 Jahren die letzten Kämpfe des Zweiten Weltkriegs, aber auch die ersten Befreiungen statt. Bei Mühlberg an der Elbe wurde der Befreiung des Gefangenenlagers Stalag IV B gedacht – mit rund 50 britischen Nachkommen.mehr

Bis zu 5.000 Menschen in KZ-Außenlager inhaftiert

Das Außenlager Schlieben-Berga gilt als das drittgrößte von insgesamt 136 Außenlagern des KZ Buchenwald, galt jedoch lange als vergessener Ort. Ein Verein holte ihn mit einer Gedenkstätte wieder ins öffentliche Bewusstsein. Bis zu 5.000 Menschen waren in dem Außenlager inhaftiert, vor allem Frauen. Rund 130 überlebende Häftlinge wurden dort am 21. April 1945 durch die Rote Armee befreit.
 
Vor dem 8. Mai finden in Berlin und Brandenburg mehrere Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs statt. In der Gedenkstätte Sachsenhausen bei Oranienburg etwa werden Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am 4. Mai erwartet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.04.2025, 8 Uhr