
Berlin Brandenburg Spree führt nur halb so viel Wasser wie im langjährigen Mittel
Das trockene Frühjahr hat dazu geführt, dass die Spree an einigen Stellen nur noch etwa halb so viel Wasser führt wie im langjährigen Mittel. Das geht aus einem Bericht der Berliner Senatsumweltverwaltung hervor, der dem rbb vorliegt. Zuerst hatte die "BZ" berichtet.
So lag der Gesamtzufluss des Spree-Einzugsgebietes nach Berlin - also das, was aus Müggelspree, Oder-Spree-Kanal und Dahme in die Berliner Spree fließt - Ende Mai 45 Prozent unter dem langjährigen Mittel.
Ähnlich niedrig war auch der Durchfluss der Oberen Havel am Pegel Borgsdorf (Oberhavel): Er lag 46 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Grund ist der fehlende Regen, wie es hieß.
Im Bereich Tiergarten und Moabit gäbe es zudem "niedrige bis extrem niedrige Grundwasserstände".

Boden bis in 80 Zentimeter Tiefe ausgetrocknet
Bisher gab es in diesem Jahr fast 30 Prozent weniger Niederschlag als normal. Auch der Mai war - trotz für den Monat durchschnittlicher Temperaturen - wieder deutlich zu trocken: Es fielen nur etwa zwei Drittel der üblichen Niederschlagsmenge. Dadurch ist der Boden bis in 80 Zentimetern Tiefe stark ausgetrocknet. Der Untersuchung zufolge gibt es in südlichen und nordöstlichen Randbereichen sogar erst ab 90 bis 100 Zentimetern eine teils ausreichende Wasserversorgung.
Das führt vor allem bei Stadtbäumen zu zunehmendem Trockenstress und schaffe zudem "günstige Bedingungen für die Ausbreitung von Schadinsekten". Vielfach seien Bewässerungen vor allem für junge Bäume nötig. Auch seien seit Mitte April und noch bis Ende September bereits Sammelschleusungen an den Schleusen Spandau, Plötzensee und Schönwalde angeordnet worden. Dadurch könne es zu Verzögerungen und längeren Wartezeiten kommen.

Grüne fordern Absprache mit Brandenburg
"Berlin muss mit Brandenburg endlich klären, wie die Spree trotz Klimakrise und den Folgen des Braunkohleabbaus genug Wasser führt", erklärte der umweltpolitische Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Benedikt Lux. Es müsste zudem mehr gegen Wasserverschwendung unternommen werden. Da es auch mehr Starkregen geben werde, müsse Berlin viel mehr Flächen entsiegeln, mehr begrünen und Rückhaltebecken bauen, damit das Wasser nicht schnell über Spree, Havel und Elbe in der Nordsee verschwinde, so Lux.
Sendung: Radioeins, 13.06.2025, 19:00 Uhr