Symbolbild:Eine Person steht neben einer gezündeten Silvesterrakete.(Quelle:imago images/Eibner)

Berlin Silvesterrakete auf Wohnung geschossen: Influencer verlässt nach Verurteilung Deutschland

Stand: 19.04.2025 16:16 Uhr

Nach seiner Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe verlässt der Influencer, der eine Silvesterrakete auf eine Berliner Wohnung abgeschossen hat, Deutschland. "Ich möchte so schnell es geht nach Hause", sagte Atallah Younes der Deutschen Presse-Agentur, bevor er den Sicherheitsbereich am Hauptstadtflughafen BER betrat.
 
Er habe viel aus seinem Verhalten gelernt. "Jeden Tag im Leben lernen wir hinzu, bekommen Lektionen erteilt. Das ist eine für mich. Der 23-Jährige ergänzte: "Es ist eine Lektion, dass man, wenn man etwas tut, dafür bezahlen muss." Er sei aber auch eine Lektion für andere Menschen: "Schaut, was mit mir passiert ist."

Symbolbild: Das Schild mit der Aufschrift "Staatsanwaltschaft Berlin" am Eingang des Gerichts in Moabit, aufgenommen am 08.10.2018. (Quelle: dpa-Bildfunk/Fabian Sommer)
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Influencer hat Lektion gelernt

Die Maschine sollte am späten Nachmittag nach Amman in Jordanien abfliegen. Der 23-Jährige kommt aus dem Westjordanland. Ende vergangenen Jahres war er als Tourist aus Ramallah in Deutschland unterwegs gewesen, um eine Band aus Palästina bei ihren Auftritten in Europa als Influencer zu begleiten. Nach den Angaben seines Verteidigers machte er zum Jahreswechsel einen Abstecher in die Hauptstadt, um dort Silvester zu feiern.
 
Er sei nicht traurig und habe keine schlechten Gefühle mit Blick auf das, was geschehen sei, sagte Younes. Er dankte Deutschland und sagte, er behalte gute Erinnerungen. Kann er sich vorstellen, nach Deutschland zurückzukommen? "Warum nicht?", sagte der Influencer.
 
Das Landgericht Berlin hatte den Influencer am 9. April wegen Sachbeschädigung zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Anders als die Staatsanwaltschaft war das Gericht nicht auch von einer versuchten schweren Brandstiftung und versuchter gefährlicher Körperverletzung ausgegangen. Aus Sicht des Gerichts ließ sich keine vorsätzliche Tat beweisen.

Nach der Entlassung aus dem Gefängnis hielt sich Younes nach Angaben seines Anwalts bei einem Freund auf. Er habe sich - wie aufgetragen - am nächsten Tag bei der Ausländerbehörde gemeldet. Nun nutze er die "Möglichkeit der freiwilligen Ausreise" und werde dafür am Flughafen von der Bundespolizei seinen Reisepass erhalten, so der Anwalt.

Sein Mandant hatte bereits unmittelbar nach dem Urteil angekündigt, Deutschland möglichst schnell verlassen und zu seiner Familie zurückreisen zu wollen.

Sendung: Fritz, 19.4.2025, 15:30 Uhr