
Berlin Bundespolizei beschlagnahmt mehr als 100 Messer und Reizstoffe an Bahnhöfen
Die Bundespolizei hat eine Zwischenbilanz zum temporären Waffenverbot an mehreren Berliner Bahnhöfen gezogen.
Wie die Behörde am Freitag mitteilte, kontrollierten Einsatzkräfte in den ersten zwei Wochen des Waffenverbots rund 2.000 Menschen an zwölf Bahnhöfen, bei 136 seien gefährliche Gegenstände sichergestellt worden. Ein Verstoß gegen das Waffenverbot habe in 79 Fällen vorgelegen. Unter anderem wurden bei den Kontrollen mehr als 80 Messer und über 30 Reizstoffe sichergestellt.

Mehr als 200 weitere Straftaten
Bei den Kontrollen deckten die Beamten laut der Behörde zudem knapp 220 weitere Straftaten auf. In 22 Fällen konnten demnach offene Haftbefehle vollstreckt werden. Die Bundespolizei wertet ihren Einsatz daher als erfolgreich.
Die Allgemeinverfügung zum Waffenverbot gilt noch bis zum 30. Juni - und zwar für die Berliner Bahnhöfe Hauptbahnhof, Zoologischer Garten, Friedrichstraße, Alexanderplatz, Gesundbrunnen, Spandau, Ostbahnhof, Warschauer Straße, Ostkreuz, Lichtenberg, Neukölln und Südkreuz.
Das Verbot umfasst Messer, Äxte, Reizgas und Baseballschläger, aber auch Schusswaffen aller Art.
Waffenverbot im ÖPNV soll kommen
Erst in der vergangenen Woche hatte der Berliner Senat angekündigt, ein umfassendes Waffen- und Messerverbot im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) noch im Juni beschließen zu wollen. Das teilte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) dem rbb vergangenen Freitag mit.
"Waffen und Messer haben im öffentlichen Personennahverkehr nichts verloren", erklärte Spranger. Man wolle nun eine eindeutige Rechtslage schaffen. Waffen seien dann in U- und S-Bahnen, Regionalzügen, Straßenbahnen, Bussen, Fähren, auf Bahnsteigen und in Bahnhöfen verboten.
Sendung: rbb 88.8, 13.06.2025, 15:30 Uhr