
Berlin Berliner U-Bahn unzuverlässig wie seit fünf Jahren nicht
Frust kommt auf, denn der Zug kommt nicht: Bei der Berliner U-Bahn sind im vergangenen Jahr rekordverdächtig viele Züge ausgefallen. Und auch die Zahl der Verspätungen erreicht ein neues Hoch.
Mehr als jede 17. U-Bahn in Berlin ist im vergangenen Jahr ausgefallen. Das hat rbb|24 auf Anfrage von der BVG erfahren.
Die sogenannte Zuverlässigkeit – der Wert gibt an, wie viele der geplanten Fahrten tatsächlich stattfinden – sank 2024 auf 94 Prozent. 2023 lag er noch bei 97,5 Prozent. 2019, also im letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, fanden noch 98,7 Prozent aller geplanten U-Bahn-Fahrten statt.

Pünktlichkeitsquote sinkt seit Jahren kontinuierlich
Die Züge, die nicht ausfielen, waren im vergangenen Jahr nur zu 98,3 Prozent pünktlich – dabei fahren die Züge seit September auf vielen Linien schon seltener. 2020 lag die Pünktlichkeits-Quote noch bei 99,1 Prozent, seitdem sinkt sie kontinuierlich.
Damit waren sowohl Pünktlichkeit als auch Zuverlässigkeit der U-Bahn so schlecht wie seit fünf Jahren nicht. Gründe für die schlechten Werte sind laut BVG der Fachkräftemangel, der veraltete Wagenpark, überlastete Werkstätten und marode Infrastruktur.

Neue Züge kommen, sorgen aber erstmal für mehr Verspätungen
Besonders viele Zugausfälle gab es zuletzt vor allem auf der U12 und U4. Grund ist laut BVG, dass Fahrerinnen und Fahrer an Zügen der neuen Baureihe JK ausgebildet werden. Dies sei eine zusätzliche personelle Belastung. Die Fahrzeuge der neuen Baureihe sollen ab September in den Betrieb gehen. Dann könnte sich die Lage auf den Linien U1 bis U4 entspannen, hofft zumindest die BVG.
Trotz der schon länger prekären Lage bei den Verkehrsbetrieben sah Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) im Februar keine Krise bei der BVG. Die BVG sei "auskömmlich finanziert" und ein "hochattraktiver Arbeitgeber", mit einer deutlich niedrigeren Fluktuation als bei der Hamburger Hochbahn.
Sendung: rbb24 Inforadio, 23.04.2025, 12:00 Uhr