
Berlin Berliner Ringbahn fährt ab Montag wieder ohne Unterbrechung durch
Wochenlang war die S-Bahn im Berliner Westen wegen des Abrisses der Ringbahnbrücke unterbrochen - nun wird der Ring wieder geschlossen: Am Montag nimmt die S-Bahn zwischen Halensee und Westend den Betrieb wieder auf auf.
Die Berliner S-Bahn fährt ab Betriebsbeginn Montagfrüh wieder zwischen Halensee und Westend. Das bestätigte die Deutsche Bahn dem rbb am Sonntag. Das sei eine gute Nachricht für die rund 50.000 Fahrgäste, die diesen Abschnitt täglich nutzten, sagte Bahn-Sprecher Michael Klein. Betroffen sind die Linien S41, S42 und S46.
Wegen des Abrisses der A100-Brücke sowie der Westendbrücke war die Strecke zwischen den Stationen Halensee, Westkreuz, Messe Nord/ZOB sowie Westend in beiden Richtungen seit Ende März gesperrt. Die Wiederaufnahme des S-Bahn-Verkehrs auf dem Streckenabschnitt war planmäßig für den 28. April angesetzt. Der Abriss war bereits Mitte April abgeschlossen.

Tonnenweise Schutt beseitigt, neue Leitungen aufgebaut
Die Gleise und Weichen wurden während der Abrissarbeiten mit einem Fallbett geschützt, damit sie nicht beschädigt werden. Außerdem wurden die Stromschienen abgebaut. Nach Abschluss der Abrissarbeiten vor über einer Woche wurden die Gleise wieder freigelegt und gereinigt. Zuletzt wurden die Signalanlagen und Stromleitungen wieder aufgebaut.
In den vergangenen Tagen seien etwa 11.000 Tonnen Schutt beseitigt worden, so Klein. Die Bahn-Mitarbeiter hätten dann Gleise und Weichen geprüft und Signale aufgestellt. Jetzt sei alles in Ordnung und die Züge könnten wieder fahren.
Der gesperrte Abschnitt wird ab 28.4. wieder freigegeben

Verkehrsbeeinträchtigungen durch Ringbahnbrücke
Autofahrer brauchen noch Geduld
Während der Sperrung der S-Bahnstrecke wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Eine erste Umfahrungsroute musste allerdings geändert werden. Weil der Autoverkehr von der Avus in nördliche Richtung auf die Straßen westlich des ICC geleitet wird, bildeten sich häufig Staus - in denen auch die Ersatzbusse standen.
Für Autofahrer wird sich vorerst nichts ändern. Zeitgleich mit dem Abriss startete die Ausschreibung für den Ersatzneubau der Brücke. Der Zuschlag für ein entsprechendes Neubaukonzept soll laut der zuständigen Projektmanagementgesellschaft Deges möglichst im Sommer erfolgen. Wie lange es dann dauert, bis mit dem Bau begonnen werden kann und wann dieser abgeschlossen sein wird, bleibt nach wie vor offen.

Brücken-Neubau war ursprünglich später vorgesehen
Die Bundesregierung stellt für den zügigen Ersatzneubau der maroden A100-Brücke in Berlin trotz der vorläufigen Haushaltsführung rund 150 Millionen Euro bereit.
Die abgerissenen Ringbahnbrücke gehörte zum Berliner Autobahndreieck Funkturm, einem der am stärksten belasteten Verkehrsknoten in Deutschland. Täglich fuhren rund 230.000 Fahrzeuge über die Verbindung und etwa 95.000 über die Brücke. Bei ihrem Bau 1963 sollte die Brücke rund 25.000 Autos pro Tag tragen können.
Sperrung und Neubau der Brücke waren ursprünglich später vorgesehen, sie sind Teil der geplanten Umgestaltung des Autobahndreiecks Funkturm.
Sendung: rbb24 Abendschau, 27.04.2025, 19:30 Uhr