
Berlin Berliner Polizei veröffentlicht tägliche Daten zu Diebstählen aus Autos
Seit Jahren veröffentlicht die Berliner Polizei Daten zu angezeigten Fahrraddiebstählen. Nun wird das Angebot um Informationen zu Diebstählen aus Autos und von Autoteilen erweitert. Der Datensatz soll der Wissenschaft dienen - und Kreativität wecken.
Die Berliner Polizei wird ab Dienstag die Daten zu Diebstählen aus Autos und von Autoteilen in einem frei zugänglichen Datensatz veröffentlichen. Das sagte der Vize-Chef des Landeskriminalamtes (LKA), Stefan Redlich, der Deutschen Presse-Agentur.

Daten zu Fahrrad-Diebstählen bereits frei verfügbar
Bereits seit fast vier Jahren stellt die Polizei auf der Open-Data-Plattform [daten.berlin.de] des Landes aktuelle Informationen zu jedem angezeigten Fahrraddiebstahl bereit – inklusive Angaben zu Ort, Zeitpunkt und weiteren Details.
Mit den frei verfügbaren Daten zu den Diebstählen der Räder habe man so gute Erfahrungen gemacht, dass man das Projekt fortsetze, sagte Redlich. "Wir wollen das Interesse und die Kreativität wecken und das Know-how verschiedener Anwender bei der Auswertung nutzen". Das könnten Universitäten, Firmen und Behörden bis zu interessierten Einzelpersonen oder Initiativen sein.
Tägliche Veröffentlichung der Daten
36.841 "Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen" wurden im vergangenen Jahr in Berlin bei der Polizei angezeigt und registriert. Gestohlen werden Teile von Autos wie Lenkräder, Bordcomputer, Navigationssysteme, Airbags, Katalysatoren, Räder, Nummernschilder und auch lose Teile wie Laptops und Handys, die im Auto herumliegen. Nur knapp 2.000 dieser Diebstähle werden aufgeklärt, das sind gerade mal rund fünf Prozent.
Nun werden täglich Daten zu jeder der Diebstahlsanzeigen vom Vortag von der Polizei veröffentlicht und sind für jeden Interessierten im Internet abrufbar und nutzbar.
Der Datensatz als Tabelle sind laut Polizei sogenannte "unbearbeitete, tagesaktuelle Rohdaten". Sie enthalten Tag und Uhrzeit des Diebstahls, Art des gestohlenen Gegenstands und des Vorgehens der Täter, Schadenshöhe sowie den Ort der Tat. Der Ort wird wegen des Datenschutzes nicht mit Straße und Hausnummer genannt, sondern als einer von 542 sogenannten Planungsräumen in Berlin - das sind festgelegte Gebiete in verschiedenen Größen.
Rückwirkend stellt die Polizei außerdem Zehntausende Diebstähle aus dem Jahr 2024 ins Internet. Das tägliche Überspielen der Daten geschieht automatisch aus den Erfassungssystemen der Polizei, heißt es. Beraten wird die Polizei dabei von der Technologiestiftung Berlin.

Polizei sieht "keinerlei negative Effekte"
Solche Bereitstellungen von Daten gibt es bereits in zahlreicher Art. Das reicht von Wetterinformationen über Flugdaten bis zu Parkplätzen, Ladesäulen für Elektroautos und aktuellen Verkehrslagen. Die Daten kommen vor allem von Behörden und anderen staatlichen Einrichtungen. Oft werden sie durch Apps aufbereitet und visualisiert und von Millionen von Menschen genutzt.
"Man sieht, dass die Menschen kreativ sind und wissenschaftlich mit den Daten umgehen", sagte Redlich. "Es gab keinerlei negative Effekte und keinen Missbrauch der Daten." Denkbar wäre künftig sogar eine weitere Ausweitung der Veröffentlichungen. Die Datenbestände der Polizei zur Kriminalität sind noch weitaus größer.