
Bayern Erste Hitzewelle erwartet: So rüsten sich Bayerns Kommunen
Bayern stehen ein paar heiße Tage bevor: Mit Höchstwerten bis zu 33 Grad am Samstag steigt auch das Gesundheitsrisiko. Wie sich bayerische Städte mit Hitzeschutzplänen rüsten und welche Tipps es für daheim gibt.
Die vermeintlich gute Nachricht vorne weg: Der Sommer ist definitiv da. In den kommenden Tagen steigen die Temperaturen in Bayern vielerorts über die 30-Grad-Marke. Doch nicht alle können sich über das hochsommerliche Wetter freuen – gerade für ältere Menschen und kleine Kinder kann Hitze schnell gefährlich werden.
Hitzeschutzpläne in bayerischen Städten
Um die Menschen vor Hitze zu schützen, rüsten sich viele Kommunen in Bayern mit speziellen Hitzeschutz-Plänen für trockene und heiße Sommertage. Vielerorts seien diese Konzepte bereits umgesetzt, so ein Sprecher des Bayerischen Städtetags.
Für die Landeshauptstadt München beispielsweise gibt es inzwischen interaktive Karten zu Trinkwasserbrunnen und zu kühlen Orten wie Parkanlagen, Grünflächen und öffentlich zugänglichen Innenräumen wie Kirchen. 90 Trinkwasserbrunnen spenden kostenlos Wasser. In Nürnberg vermittelt ein Hitzetelefon ab 30 Grad ehrenamtliche Unterstützung für Senioren. Unter anderem in Bayreuth, Würzburg, Straubing und Regensburg gibt es "Kühlräume" in öffentlichen Gebäuden für hitzeempfindliche Personen.
So schneiden Bayerns Städte im Hitze-Check ab
Nach einer Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ist in drei fränkischen Städten die Belastung durch Hitze besonders hoch – und zwar in Aschaffenburg, Nürnberg und Fürth. Im Negativ-Ranking ist aber keine bayerische Kommune ganz vorne zu finden – hier rangieren Kommunen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Für ihren "Hitzebetroffenheitsindex" hat die Organisation für 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern erfasst, wo hohe Temperaturen, viel Beton und wenig Grün zusammenkommen.
Im roten und damit im besonders belasteten Bereich stehen auch noch die Städte Bamberg, Augsburg, Schweinfurt und Neu-Ulm. Die Landeshauptstadt München ist in der mittleren Kategorie zu finden. In der besten Gruppe rangiert keine bayerische Kommune.
Was Bayerns Politik fördert – und kritisiert
"Wir arbeiten deshalb mit den Kommunen beim Thema Hitzeschutz eng zusammen und unterstützen sie bei der Ausarbeitung von individuellen Hitzeaktionsplänen und lokalen Maßnahmen", so Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Die Landtags-Grünen kritisieren hingegen, dass ein Förderprogramm zum kommunalen Hitzeschutz eingestellt worden sei: "Ohne das nötige Geld wird ein erfolgreicher Hitzeschutz für die Menschen in Bayern nicht gelingen", so der Abgeordnete Patrick Friedl.
Die Wetteraussichten: Bis Samstag bleibt's heiß
Am Donnerstag werden es bis zu 29 Grad am unteren Main und am Bodensee, am Freitag dann bis zu 32 Grad – mit Sonne von früh bis spät. Für diese Temperaturen ist laut Deutschem Wetterdienst (DWD) subtropische Luft verantwortlich, die über eine südwestliche Strömung nach Bayern gelangt. Auch der Samstag wird laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit bis zu 33 Grad noch einmal heiß. Vor allem in Richtung Westen kann es zu ersten Schauern und Gewittern kommen.
💡 Gut zu wissen: Hitzeschutz für Daheim
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts gab es 2023 und 2024 jeweils rund 3.000 hitzebedingte Sterbefälle in Deutschland, 2022 waren es noch mehr. Deutschland ist überdurchschnittlich von der Erderwärmung betroffen und hat laut DWD gegenüber der vorindustriellen Zeit bereits um 2,5 Grad erwärmt.
(Quelle: Der Hitze-Knigge, Umweltbundesamt)
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Quelle: BAYERN 1 am Morgen 12.06.2025 - 05:30 Uhr