Sogar eine Straßenlaterne wurde von den starken Windböhen umgeknickt.

Baden-Württemberg Unwetterschäden an zehntausenden Autos: BW bundesweit am stärksten betroffen

Stand: 19.06.2025 09:51 Uhr

Überschwemmungen, Hagel oder Stürme: An Autos entstehen bei Unwettern oft teure Blechschäden. In Baden-Württemberg war der Schaden 2024 so groß wie nirgendwo sonst in Deutschland.

Von SWR

Bei Unwettern sind im vergangenen Jahr rund 133.500 Autos in Baden-Württemberg beschädigt worden. Das geht aus aktuellen Zahlen des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft hervor. Baden-Württemberg war damit trauriger Spitzenreiter: Mehr als ein Drittel der bundesweit 340.000 durch Stürme, Hagel und Blitzschläge beschädigten Fahrzeuge entfielen auf das Land.

Gesamtschäden gehen in die Millionen

Die Schäden reichen demnach von kleinen Dellen und Kratzern bis zur Zerstörung durch umstürzende Bäume oder Überschwemmungen. Die Gesamtkosten für die Versicherer summierten sich den Angaben zufolge auf 530 Millionen Euro. Bundesweit lag die Schadenssumme bei 1,3 Milliarden Euro. Die tatsächliche Zahl der von Sturm und Hagel getroffenen Autos sei noch höher gewesen, hieß es. Denn die Unternehmen zahlen Unwetterschäden nur für kaskoversicherte Fahrzeuge.

Zahl und Höhe der Unwetterschäden in BW besonders hoch

Mit 18,2 gemeldeten Schäden pro 1.000 kaskoversicherte Fahrzeuge waren Fahrzeuge in Baden-Württemberg fast dreimal so häufig von Naturgefahren betroffen wie in ganz Deutschland. Auch bei der Höhe der Schäden liegt das Land demnach vorn: "Im Schnitt haben die Kfz-Versicherer für jeden Unwetterschaden in Baden-Württemberg rund 4.000 Euro bezahlt, nur in Bayern waren die Schäden im Durchschnitt noch teurer", teilte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen mit.

Insgesamt haben sich die bei Unwettern entstandenen Schäden nach früheren GDV-Angaben in Baden-Württemberg zuletzt mehr als verdoppelt: 2024 summierten sich die Fälle bei Sach- und Kfz-Versicherern auf gut 1,6 Milliarden Euro. 2023 waren es noch 662 Millionen Euro. Bundesweit lag die gesamte Schadenssumme bei 5,7 Milliarden Euro - in etwa genauso viel im Vorjahr. Mehr als die Hälfte fiel im Süden an. Dort hatte es vor gut einem Jahr schwere Überschwemmungen gegeben. Die gesamten Schäden dürften jedoch deutlich höher liegen, da längst nicht alles versichert ist, so die Versicherer.

Sendung am Do., 19.6.2025 9:00 Uhr, Radionachrichten für SWR1/4

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