
Baden-Württemberg Umstrittener BVB-Treffer ist für Christian Ilzer eine "Skandalentscheidung"
Der Trainer der TSG Hoffenheim sieht im Last-Minute-Tor der Dortmunder eine klare Fehlentscheidung. Beim Treffer wurde Torhüter Oliver Baumann sichtbar am Kopf verletzt.
Es lief bereits die fünfte Minute der Nachspielzeit im Spiel TSG Hoffenheim gegen Borussia Dortmund, als Dortmunds Carney Chukwuemeka TSG-Torhüter Oliver Baumann mit dem Knie am Kopf traf. Baumann ging zu Boden und erlitt sichtbare Verletzungen im Gesicht.
Trotz der Verletzung wurde das Spiel nicht unterbrochen, der Ball von Chukwuemeka landete bei Waldemar Anton und dieser musste nur noch ins leere Tor einschieben. Damit traf der Ex-VfB-Spieler zum 3:2 und klaute Hoffenheim das verdiente Remis.
Ilzer: "Es ist eine Skandalentscheidung"
Diese Szene war für TSG-Trainer Christian Ilzer eine "Skandalentscheidung. Weil Chukwuemeka keinen Ball berührt, er trifft Oli mit dem Knie am Kopf, was man auch deutlich in seinem Gesicht gesehen hat." Dass Schiedsrichter Benjamin Brand die Szene im Nachhinein nicht noch einmal angeschaut hat, ärgert den TSG-Trainer ebenfalls: "Wenn ein Spieler k.o. geht, ohne dass der Ball berührt wird, und du ihn ins leere Tor schießt - dann ist es klar, dass man sich das anzusehen hat."
Dortmunds Trainer Niko Kovac sah dagegen "kein Foul". Er habe eine TV-Einstellung gesehen, in der Chukwuemeka "eine Spur eher am Ball war. Dann bedeutet das, dass es regelkonform ist." Oliver Baumann selbst hatte "kein Verständnis" für die Entscheidung, wie er im Sportschau-Interview erklärte.
DFB verteidigt Schiedsrichter Brand
Der Deutsche Fußball-Bund verteidigte den Unparteiischen Brand. "Aus unserer Sicht lag hier kein Foulspiel von Chukwuemeka vor, sondern ein Zusammenprall", sagte Alex Feuerherdt, Sprecher der DFB Schiri GmbH, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Eine mögliche Kopfverletzung war für den Schiedsrichter in dieser Situation nicht unmittelbar zu erkennen, zumal Baumann zunächst aufstand und weiterspielte. Deshalb ist es für uns nachvollziehbar, dass die Partie nicht während des Angriffs der Dortmunder unterbrochen wurde."
Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt
Nicht nur aufgrund dieser umstrittenen Szene war die Niederlage für die Hoffenheimer bitter. Denn ihnen gelang es in einem intensiven Spiel zweimal einen Rückstand auszugleichen. Das 2:2 erzielte Pavel Kaderabek in der 90.+1 per Kopf, vier Minuten später folgte dann jedoch das folgenschwere 3:2 für Dortmund.
Für Hoffenheim bedeutet diese Niederlage einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Die Kraichgauer haben fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und sind am Samstag bei Borussia Mönchengladbach zu Gast (15:30 Uhr).
Sendung am So., 27.4.2025 14:30 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg