Martin Jäger ist seit 2023 deutscher Botschafter in der Ukraine.

Baden-Württemberg Neuer BND-Präsident aus BW? Ukraine-Botschafter Martin Jäger soll Posten übernehmen

Stand: 11.06.2025 17:42 Uhr

Martin Jäger aus Ulm soll bald den Auslandsgeheimdienst leiten. Er gilt als erfahrener Diplomat, war auch in Baden-Württemberg tätig. Nun setzt Kanzler Merz wohl auf ihn.

Von Nicolas Friese

Der Bundesnachrichtendienst (BND) bekommt einen neuen Chef. Nach Informationen des Spiegel soll Martin Jäger, der derzeit als deutscher Botschafter in Kyjiw tätig ist, neuer Präsident des BND werden. Der 60-jährige Diplomat stammt aus Ulm und war unter anderem im baden-württembergischen Innenministerium tätig.

Der BND untersteht dem Kanzleramt. Offiziell bestätigt die Bundesregierung den Wechsel nicht. Dem Spiegel zufolge soll der bisherige BND-Präsident Bruno Kahl als deutscher Botschafter in den Vatikan gehen - auf eigenen Wunsch, den er bereits vor dem Regierungswechsel formuliert haben soll.

Von 2016 bis 2018 war Jäger im BW-Innenministerium

Mit Martin Jäger übernimmt ein erfahrener Diplomat die Leitung des BND: 2013 ging er als Botschafter in die afghanische Hauptstadt Kabul, wo er bis 2014 blieb. Daraufhin folgten zwei Jahren im Finanzministerium, wo er für den damaligen Minister Wolfgang Schäuble (CDU) als Sprecher fungierte. 2016 zog es ihn dann zurück nach Baden-Württemberg.

Unter Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) war Jäger dann zwei Jahre als Staatssekretär im BW-Innenministerium tätig, bevor er schließlich Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Botschafter im Irak wurde. Seit 2023 ist Jäger nun in der Ukraine.

Jäger: Lobbyist und Krisendiplomat

Auch in der freien Wirtschaft konnte der Ulmer Erfahrungen sammeln: Neben seinen Tätigkeiten im Auswärtigen Amt und im baden-württembergischen Innenministerium war Martin Jäger fünf Jahre lang auch als "Leiter des Bereichs Außenbeziehungen" bei der Daimler AG tätig.

Eine Neuaufstellung beim BND hatte sich schon kurz nach dem Regierungswechsel angedeutet. Kanzler Friedrich Merz (CDU) holte Philipp Wolff, zuletzt einer der Vizepräsidenten des BND, als Geheimdienstkontrolleur ins Kanzleramt.

Sendung am Mi., 11.6.2025 18:00 Uhr, SWR1 BW Nachrichten

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