Betende Nonnen vor der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom, in der Papst Franziskus beigesetzt wird

Baden-Württemberg Interview: Theologie-Student David Sawas fährt zur Papst-Beisetzung nach Rom

Stand: 25.04.2025 12:08 Uhr

Hunderttausende Gläubige fahren zur Beisetzung von Papst Franziskus nach Rom. Einer von ihnen ist David Sawas. Im Interview erklärt der 19-Jährige seine Beweggründe.

Der angehende Theologiestudent aus Trier, Dirk Sawas, will auf der Trauermesse für Papst Franziskus dabei sein und später an dessen Grab beten. Er freut sich auf eine besondere Stimmung auf dem Petersplatz. Dem Papst ist er bereits zweimal begegnet. 

SWR Aktuell: Ihnen kam ein Zufall zugute: Sie hatten die Rom-Reise schon gebucht und können nun bei der Trauerfeier für Papst Franziskus dabei sein. Wieviel bedeutet Ihnen das als Katholik und angehender Theologiestudent?

Ich bin Franziskus schon zweimal begegnet. David Sawas, künftiger Theologiestudent

David Sawas: Es bedeutet mir sehr viel. Ich bin Franziskus schließlich schon zweimal in meinem Leben begegnet: einmal 2023 auf dem Weltjugendtag in Lissabon, aber auch letztes Jahr bei der Messdienerwallfahrt in Rom. Von daher bin ich froh, dass dieser Zufall es mir möglich macht, an der Beerdigung teilzunehmen.

SWR Aktuell: Wenn diese Reise jetzt nicht ohnehin gebucht gewesen wäre, hätten Sie dann auch Kosten und Mühen auf sich genommen, um bei der Beisetzung des Papstes in Rom dabei zu sein?

David Sawas, Theologiestudent aus Trier, steht lächelnd in einem schwarzen Kapuzenpullover auf einer Wiese

David Sawas, Theologiestudent aus Trier

Sawas: Ich vermute, dass ich es mir als Student nicht hätte leisten können, so kurzfristig einen Flug zu buchen. Wenn es mir aber möglich gewesen wäre, wäre ich sicherlich nach Rom gereist, ja.

SWR Aktuell: Also ein großes Glück, dass Sie tatsächlich die Möglichkeit haben, hinzureisen. Wie sehen denn Ihre konkreten Pläne aus, wollen Sie ab 10 Uhr bei der Trauermesse auf dem Petersplatz tatsächlich dabei sein?

Sawas: Ich werde morgen früh in Rom landen und mich sofort in Richtung Petersplatz begeben. Aufgrund der großen Sicherheitsvorkehrungen muss sich allerdings auch damit rechnen, nicht ganz pünktlich da sein zu können, da nun mal viele Leute sich auf den Weg machen. Ich freue mich aber dennoch darauf.

Ich werde mein Gepäck am Flughafen lassen, um leichter durch die Kontrollen zu kommen. David Sawas

SWR Aktuell: Der Petersplatz ist so voll wie selten, die Sicherheitsvorkehrungen extrem hoch. Haben Sie sich darauf eingestellt?

Sawas: Ich werde vermutlich mein Gepäck am Flughafen lassen, sodass ich es leichter haben werde, durch die Kontrollen zu kommen. Dass jetzt solche Menschenmassen da sein werden, beunruhigt mich nicht. Ich finde das im Gegenteil ganz gut.

SWR Aktuell: Was ist denn so das Wichtigste, das Sie sich erhoffen, wenn Sie jetzt bei dieser Trauerfeier dabei sind?

Spüren, was es heißt, katholische Weltkirche zu sein David Sawas

Sawas: Es wird auf jeden Fall ein bewegendes Ereignis sein, schließlich machen sich Menschen aus der ganzen Welt auf den Weg nach Rom zu Franziskus. Dort werde ich auch spüren können, was es heißt, eine katholische Weltkirche zu sein. Darauf freue ich mich natürlich.

SWR Aktuell: Gläubige aus aller Welt werden dort sein, Sie haben es gesagt. Erhoffen Sie sich da auch einen Austausch mit den anderen, die Ihnen da in Rom begegnen werden?

Sawas: Ich vermute, ja. Bisher, wenn ich an internationalen Treffen teilgenommen habe, gab es immer die Möglichkeit, sich auszutauschen über den Glauben, über Franziskus. Ich denke, in Rom selbst wird es eine besondere Stimmung sein, wenn dieser Papst zu Grabe getragen wird.

SWR Aktuell: Sie bleiben noch bis Montag in Rom. Haben Sie da schon irgendein Programm für die Zeit nach der Trauerfeier?

Sawas: Da ohnehin zurzeit das Heilige Jahr in Rom ist, werde ich auf jeden Fall versuchen, durch eine der Heiligen Pforten durchgehen zu können, und natürlich auch die Möglichkeit nutzen, dass ab Sonntag die Basilika Santa Maria Maggiore offen sein wird, um am Grab des Papstes beten zu können.

Sendung am Fr., 25.4.2025 7:18 Uhr, SWR Aktuell Radio am Morgen

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