Fall Madeleine McCann Mordermittlungen gegen Deutschen

Stand: 03.06.2020 21:01 Uhr

Vor 13 Jahren verschwand die dreijährige Madeleine McCann aus einer Ferienanlage in Portugal. Vom Mädchen fehlt weiter jede Spur. Nun gibt es einen Mordverdächtigen. Es handelt sich laut Bundeskriminalamt um einen 43-jährigen Deutschen.

Im Fall des vor gut 13 Jahren verschwundenen britischen Mädchens Madeleine "Maddie" McCann ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 43-jährigen Deutschen wegen Mordverdachts. Wie das Bundeskriminalamt mitteilte, handelt es sich bei dem Beschuldigten um einen mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter, der derzeit in anderer Sache eine längere Haftstrafe verbüßt.

Die damals dreijährige Madeleine war im Mai 2007 aus einer Ferienanlage in Portugal verschwunden. Nach Angaben des BKA lebte der Deutsche zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve - unter anderem für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz - dem Ort, an dem das Mädchen verschwand. 

In Praia da Luz soll der Beschuldigte verschiedenen Gelegenheitsjobs nachgegangen sein, etwa in der Gastronomie. Zudem gibt es laut BKA Hinweise darauf, dass er seinen Lebensunterhalt auch durch Straftaten wie Einbrüche in Hotelanlagen und Ferienwohnungen und Drogenhandel bestritt.

Zusammenarbeit mit britischen und portugiesischen Behörden

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist mit den Ermittlungen befasst, weil der 43-Jährige vor seinem Auslandsaufenthalt seinen letzten Wohnsitz im dortigen Bezirk hatte. Bei den Ermittlungen arbeitet das BKA nach eigenen Angaben eng mit den britischen und portugiesischen Polizeibehörden zusammen. Das BKA rief die Öffentlichkeit zur Mithilfe bei den Ermittlungen auf.

In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" forderte der BKA-Beamte Christian Hoppe die Zuschauer auf, sachdienliche Hinweise zu dem Fall an das BKA oder jede Polizeidienststelle zu melden. Auch Madeleines Eltern Kate und Gerry McCann waren schon 2013 in der Sendung zu Gast.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 03. Juni 2020 um 23:00 Uhr.