Ein Auto steht in Vancouver auf einer Straße, nachdem es durch eine Menschenmenge gefahren ist

Straßenfest in Vancouver Auto fährt in Menschenmenge - neun Tote

Stand: 27.04.2025 17:08 Uhr

Bei einem philippinischen Straßenfest im kanadischen Vancouver ist ein Mann mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Laut Polizei gibt es neun Tote. Der Fahrer sei festgenommen. Von einer Terrortat geht sie derzeit nicht aus.

In der kanadischen Stadt Vancouver hat ein Autofahrer mindestens neun Menschen auf einem Straßenfest getötet. Laut Polizei steuerte er seinen Wagen in eine Menschenmenge. Der kanadische Premierminister Mark Carney sprach von mehr als 20 Verletzten. Der Fahrer sei in Gewahrsam genommen worden und man gehe davon aus, dass er alleine gehandelt habe. Die Ermittlungen dauerten noch an, erklärte Carney weiter. Laut Polizei handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen 30-jährigen Mann aus Vancouver.

Karte: Vancouver, Kanada

Die Polizei teilte weiter mit, dass sie einen Anschlag derzeit ausschließe. "Im Moment sind wir überzeugt, dass dieser Vorfall kein Terroranschlag war", erklärte sie. Der Fahrer sei ein "einzelner Verdächtiger", der bei der Polizei bekannt sei und der vor Ort von der Menschenmenge festgesetzt worden sei. Auf Bildern ist zu sehen, dass das Auto sehr beschädigt inmitten einer Straße mit Essensständen zum Stehen kam.

Die Tat ereignete sich am Samstagabend kurz nach 20 Uhr Ortszeit im Stadtviertel Sunset on Fraser. Nach Angaben des Bürgermeisters von Vancouver, Ken Sim, raste das Fahrzeug während des sogenannten Lapu-Lapu-Fests in die Menschenmenge. Es gilt als großes philippinisches Fest und findet jährlich statt. Die Feierlichkeiten ehren einen philippinischen Nationalhelden, der im 16. Jahrhundert den Kampf gegen die spanische Kolonialmacht anführte.

Rettungskräfte in der Nähe des Tatorts in Vancouver

Rettungskräfte in der Nähe des Tatorts in Vancouver

König Charles III. und Politiker nehmen Anteil

Der britische König Charles III., der auch Staatsoberhaupt Kanadas ist, zeigte sich tief betroffen. "Meine Frau und ich waren zutiefst betrübt, als wir von dem furchtbaren Angriff und dem tragischen Verlust von Menschenleben in Vancouver erfuhren", hieß es in einer Mitteilung des 76-jährigen Monarchen auf dem X-Account der Königsfamilie. Er fügte hinzu: "Unsere Herzen und Gebete sind bei allen, deren Leben durch diese schreckliche Tragödie erschüttert wurde, und wir übermitteln unser tiefstes Mitgefühl in einer für so viele Menschen in Kanada äußerst qualvollen Zeit." 

Auch Premierminister Carney sprach den Angehörigen sein Beileid aus. "Wir trauern mit ihnen", schrieb er bei X.

Der Bürgermeister von Vancouver, Ken Sim, sagte Medienberichten zufolge, er sei schockiert und traurig über den schrecklichen Vorfall. "Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und bei der philippinischen Gemeinschaft in Vancouver in dieser unglaublich schwierigen Zeit."

Straßenfest mit Tausenden Besuchern

Ein Radiosender berichtete unter Berufung auf einen Augenzeugen, plötzlich seien Schreie zu hören gewesen, als ein Geländewagen durch die Menge gefahren sei und mehr als ein Dutzend Menschen angefahren habe. Der Fahrer soll versucht haben, zu Fuß zu fliehen. Er sei aber von mehreren Personen am Tatort festgehalten worden.

Weitere Augenzeugen berichteten zuvor von einem fröhlichen Straßenfest mit Tausenden Besuchern. Nach einem Konzert seien noch viele Menschen auf den Straßen gewesen, als plötzlich ein Wagen in einen für Fußgänger vorgesehenen Bereich fuhr, berichtete die "Vancouver Sun".

In der Stadt an der Westküste Kanadas leben rund 700.000 Menschen. Am Montag finden in Kanada die Parlamentswahlen statt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 27. April 2025 um 09:00 Uhr.