
Großinvestoren eingeladen Ein Krypto-Dinner mit Trump
220 Investoren haben viel Geld in Trumps Kryptowährung gesteckt, um bei einem Dinner in dessen Golfclub dabei zu sein. Ihr Ziel: beim US-Präsidenten für ihre Unternehmen werben. Wer schon jetzt gewonnen hat: die Trumps.
Über die Teilnehmer des Gala-Dinners weiß man wenig: Justin Sun, die Firma MemeCore und Kain Warwick haben sich zur Teilnahme öffentlich geäußert. Sie sind Kryptounternehmer aus Hongkong, Singapur und Australien. Aber die meisten der anderen 220 Gäste und Gewinner des Trump-Coin-Spenden-Wettbewerbs wollen bei dem Dinner anonym bleiben. Journalisten und Kameras sind nicht zugelassen.
Alle haben eines gemeinsam: Sie haben mindestens zwei Millionen Dollar in den Trump-Coin investiert. Der Gewinner - nur bekannt unter dem Kürzel SUN - habe sogar rund 4,5 Millionen US-Dollar bezahlt, schreibt die Washington Post. Alles, um bei dem Essen im Golfclub der Trump-Familie dabei zu sein. Sie wollen für ihre Unternehmen werben und vermutlich den Präsidenten für Vereinfachungen im Kryptohandel gewinnen.
Das Abendessen ist ein Projekt der Trump-Familie. Der US-Präsident selbst profitiert davon nicht direkt. Das Dinner findet im privaten Golfclub statt und nicht im Weißen Haus. Sonst wäre das ganz klar ein Gesetzesverstoß, sagt Frank Emmert, Jura-Professor in Indiana. Denn dann würde Donald Trump staatliche Ressourcen nutzen So nutze er nur seinen Namen, um Gäste zu gewinnen.
Die Trump-Familie verdient zweifach
Die Chance auf eine Teilnahme an dem Abendessen hatte theoretisch jeder, der in Trumps Kryptowährung investierte. Aber nur die 220 großzügigsten Spender bekamen eine Zusage. Die Trump-Familie verdient zwei Mal an der Spendengala: über das Kryptohandelsportal Fight Fight Fight, an dem sie mit ihren Partnern die Mehrheit halten, und durch die Wertsteigerung des eigenen Trump-Coins.
Seit Januar haben die Familie und ihre Geschäftsfreunde 34 Millionen Dollar an Handelsgebühren und 312 Millionen Dollar durch den Verkauf der Coins eingenommen, schreibt die Washington Post. Viele andere Käufer des Trump-Coins hatten weniger Erfolg: Denn der ist von wenigen Cent zwar erst auf 75 Dollar gestiegen, dann aber wieder gesunken, auf aktuell etwa 14 Dollar. Jurist Emmert ordnet den Trump-Coin deshalb als reines Spekulationsobjekt ein.
Politisch brisanter Zeitpunkt
Der Zeitpunkt des Dinners ist politisch brisant: Im US-Senat wird gerade ein Gesetz über sogenannte Stable coins, eine sicherere Art der Kryprowährung, diskutiert. Es geht um Regeln für den Handel, um Transparenz und Sicherheiten. Noch ist nicht mal klar, welche Regulierungsbehörde für die verschiedenen Kryprowährungen zuständig ist und welche Rolle das digitalen Digitale Geld im Finanzsystem spielen soll.
Brady Dale vom online Magazin Axios sieht den Gesetzgebungsprozess kritisch. Denn die Behörden, die die Gesetze schreiben, seien selber in der Kryptobranche engagiert.
Das Weiße Haus bestreitet einen persönlichen Vorteil des Präsidenten. Spenden-Dinner für Präsidenten hat es immer gegeben. Das Ungewöhnliche in diesem Fall: Die meisten Spender sind nur dem Gastgeber bekannt. Die Öffentlichkeit kann nicht nachvollziehen, wer Einfluss auf den Präsidenten nehmen will.