
Kindesmissbrauch in Frankreich 20 Jahre Haft für hundertfachen Sexualstraftäter
In Frankreich muss ein früherer Arzt wegen hundertfacher sexueller Gewalt für 20 Jahre ins Gefängnis. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der Verurteilte über Jahrzehnte an Kindern und Jugendlichen verging.
Wegen sexuellen Missbrauchs Hunderter zumeist minderjähriger Patientinnen und Patienten ist ein früherer Chirurg in Frankreich zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht im westfranzösischen Vannes verurteilte den 74-Jährigen damit zur Höchststrafe.
Pauschales Geständnis des Angeklagten
Joël Le Scouarnec werden 111 Vergewaltigungen und 189 sexuelle Übergriffe zur Last gelegt, seine Opfer waren im Schnitt elf Jahre alt. Er hat seine Taten pauschal gestanden. Wie der Mediziner in seinen Tagebüchern akribisch notierte, verging er sich über 25 Jahre hinweg an Jungen und Mädchen unter dem Vorwand von Untersuchungen oder während sie unter Narkose standen.
Höchststrafe, aber keine Sicherheitsverwahrung
Das Gericht verhängte die Höchststrafe wegen der "besonderen Schwere der Taten", der hohen Zahl der Opfer und deren Alters, hieß es bei der Urteilsverkündung. Wegen des Alters des Angeklagten und seines "Wunsches zur Wiedergutmachung" verzichtete das Gericht darauf, anschließende Sicherheitsverwahrung nach Verbüßen der Haft zu verhängen.