
Krieg gegen die Ukraine USA kritisieren Moskaus Forderungen als überzogen
Trumps Stellvertreter JD Vance schlägt auf einer Konferenz neue Töne an: Russland verlange mit Blick auf eine etwaige Ukraine-Friedenslösung zu viel. Andererseits fordert Vance Verständnis für Moskau - und direkte Gespräche.
Der Vizepräsident der Vereinigten Staaten, JD Vance, hat die russischen Bedingungen für eine Beendigung des Ukraine-Kriegs als unangemessen hoch bezeichnet. "Die Russen stellen im Moment eine Reihe von Forderungen", so Vance bei einer Veranstaltung der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) in der US-Hauptstadt Washington. "Wir denken, dass sie zu viel verlangen."
Andererseits sagte der Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump, es sei wichtig, die Perspektive des Kreml zu verstehen. "Man muss nicht mit der russischen Rechtfertigung für den Krieg einverstanden sein."
Sowohl Trump als auch er hätten die Invasion "umfassend kritisiert", sagte Vance. Aber man müsse "versuchen, zu verstehen, was die Beweggründe der anderen Seite sind". Er würde nicht sagen, dass die russische Seite nicht an einer Lösung interessiert sei, so Vance.

Wolfgang Ischinger (links) - Ex-Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz - ist heute Präsident des zugehörigen Stiftungsrats.
"Nächster großer Schritt"
Zwischen der Ukraine und Russland bestehe derzeit eine große Kluft, teilte der Republikaner mit. Ziel müsse es sein, diese durch Gespräche zu überbrücken. Die USA seien "natürlich gerne bereit", sich an solchen Gesprächen zu beteiligen. Wichtig sei jedoch, "dass die Russen und die Ukrainer anfangen, miteinander zu reden". Das sei "der nächste große Schritt" auf dem Weg zu einem Waffenstillstand.
Ohne zumindest einige direkte Gespräche zwischen beiden Seiten sei es für die USA "nahezu unmöglich", zu vermitteln, so Vance. Im April hatte schon der Außenminister seiner Regierung, Marco Rubio, mit einem Ende der US-Vermittlungsbemühungen gedroht.
In der Podiumsdiskussion mit dem langjährigen MSC-Vorsitzenden Wolfgang Ischinger verteidigte Vance das Vorgehen seines Präsidenten: Trump folge einem "strategischen Realismus".