
Keine Impfung möglich Ebola-Fälle in Uganda nehmen zu
In Uganda verbreitet sich eine Ebola-Variante, die alt ist. Eine Impfung gibt es trotzdem nicht. Die Angst vor Ansteckung ist groß: Kinder gehen nicht zur Schule, im Gesundheitssystem fehlt Schutzkleidung.
Das Klassenzimmer ist fast leer. Nur in den ersten Bänken sitzen ein paar Schülerinnen und Schüler. Die anderen bleiben Zuhause, seit in der Region Mubende in Zentraluganda Fälle von Ebola entdeckt wurden, erklärt der stellvertretende Schulleiter Robert Kasirye der Nachrichtenagentur AP: "Eigentlich haben wir 692 Schüler. Aber wegen Ebola kommen jetzt nur noch 16. Die Eltern haben Angst, dass ihre Kinder sich anstecken könnten."
Der erste Todesfall durch die Viruskrankheit wurde vor gut zwei Wochen in der Region registriert. Ein 24-jähriger Mann war mit hohem Fieber und anderen Symptomen ins Krankenhaus gebracht worden und wenige Tage später gestorben.
Bei ihm wurde das Virus zweifelsfrei nachgewiesen, aber möglicherweise war er nicht das erste Opfer der Krankheit, sagt der Leiter der Klinik, Paul Batiibwe: "Wir überprüfen, ob es schon zuvor Fälle gegeben hat, die nicht diagnostiziert wurden. Das passiert zu Beginn von Epidemien häufiger. Unsere zweite große Sorge ist, dass jetzt alle Kontaktpersonen aufgespürt und überprüft werden müssen."
Das Gesundheitssystem ist überlastet
Die Angaben zur Zahl der Toten schwanken beim ugandischen Gesundheitsministerium. Fest steht, dass inzwischen mindestens acht weitere Menschen an Ebola gestorben sind. Dazu kommen mehr als ein Dutzend Todesfälle, bei denen die Infektion nicht eindeutig nachgewiesen wurde.
Das Gesundheitssystem ist überlastet, klagt Irene Nakasiita vom Roten Kreuz in Uganda: "Wir haben nicht die Kapazitäten, die jetzt gebraucht werden. Wir müssen sicherstellen, dass wir unsere eigene Gesundheit nicht gefährden, indem wir Schutzkleidung auftreiben. Gleichzeitig müssen wir aber schon in den Gemeinden helfen, weil die Menschen auf uns zählen."
Rund fünfzig Jahre alte Virusvariante
Ebola-Ausbrüche im benachbarten Kongo waren zuletzt immer wieder unter Kontrolle gebracht worden. Doch in Uganda handelt es sich um eine andere Virusvariante, die in den 1970er Jahren erstmals im Sudan auftrat. Gegen sie gibt es noch keine Impfung. Etwa die Hälfte der Infizierten stirbt. Ugandas Präsident Yoweri Museveni zeigte sich in einer Ansprache trotzdem unbesorgt: "Ich will allen Ugandern versichern, dass die Regierung in der Lage ist, diesen Ausbruch unter Kontrolle zu bekommen, wie wir es auch früher schon geschafft haben", sagt er. Es gebe keinen Grund zur Panik. Darum würden Schulen, Märkte und Gebetshäuser auch nicht geschlossen werden.
Beruhigt hat er die Menschen damit allerdings kaum. Das zeigen die leeren Klassenzimmer deutlich.