Gewerkschaften demonstrieren in Hamburg für soziale Gerechtigkeit

Stand: 01.05.2025 14:09 Uhr

"Mach dich stark mit uns!" - unter diesem Motto hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Hamburg am Tag der Arbeit zu Kundgebungen aufgerufen. Die größte Demonstration zog durch Barmbek.

Die Teilnehmenden versammelten sich am Vormittag am U-Bahnhof Habichtstraße. Die Demo-Route führte bis zum Museum der Arbeit, wo es eine Abschlusskundgebung gab. Die Polizei zählte 5.800 Teilnehmende, der DGB sprach von 9.000. Auch in Bergedorf gab es eine DGB-Kundgebung, und zwar mit 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In Harburg gingen 300 Menschen auf die Straße.

Chawla beklagt wachsende Schere zwischen Arm und Reich

Bei der Demo in Barmbek gab sich der DGB kämpferisch und selbstbewusst. Die Hamburger DGB-Vorsitzende Tanja Chawla sagte, es gehe zwar darum, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, aber auch darum, die Menschen dabei mitzunehmen. "Wir sehen: Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer - auch in so einer reichen Stadt wie Hamburg." Der DGB wolle nicht weiter zusehen, wie die Zahl der Einkommensmillionäre zunehme, während die Tafeln wegen Überfüllung schließen müssten.

Höhere Steuern für Spitzenverdiener gefordert

Video: "Mach dich stark mit uns!": DGB-Demo in Hamburg (1 Min)

Mit Blick auf die neue Bundesregierung appellierte Chawla an den designierten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nicht auf den Bürgergeldempfängerinnen und -empfängern "herumzuhacken". Stattdessen solle er für eine höhere Vermögens- und Erbschaftssteuer sorgen. Höhere Steuern für Reiche und Spitzenverdiener könnten wichtige Vorhaben beim Wohnungsbau, beim Klimaschutz und im Bildungswesen finanzieren.

DGB: Öffentliche Aufträge nur an Firmen mit Tarifverträgen

Außerdem sollte gesetzlich festgelegt werden, dass öffentliche Aufträge nur noch an Firmen mit Tarifverträgen gehen, so Chawla. Da seien andere Bundesländer schon weiter als Hamburg. Der DGB kritisiert, dass nur noch ein Fünftel der Betriebe Tarifverträge hat. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der an der Demonstration teilnahm, betonte die Bedeutung fairer Löhne. Auch sein Anliegen sei eine möglichst hohe Tarifbindung.

Teilnehmer halten Banner während der "revolutionären 1. Mai Demonstration". Die Demonstration hat das Motto "Eine Welt zu gewinnen".

In Hamburg gab es am Donnerstag unter anderem drei größere Demonstrationen linker Gruppen. Die Polizei war im Großeinsatz - und zog eine positive Bilanz.

Rund 1.200 Demonstrantinnen ziehen bei einer Demonstration mit dem Motto "Take back the Night" am Vorabend des 1. Mai durchs Hamburger Schanzenviertel

Vom Bahnhof Sternschanze zogen am Mittwochabend rund 1.200 Menschen Richtung St. Pauli. Es war die erste Demo rund um den 1. Mai in Hamburg.

Historische Illustration des sogenannten Haymarket Riot in Chicago im Mai 1886.

1919 wurde der 1. Mai erstmals in Deutschland als Feiertag begangen. Seine Wurzeln hat der "Tag der Arbeit" aber in den USA.

Menschen halten einen Banner mit den Worten "Mach dich stark für uns" hoch

Unter dem Motto "Mach dich stark mit uns!" sind am Tag der Arbeit auch in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen.

Eine Demonstration am ersten Mai in Kiel

Unter dem Motto "Mach' dich stark mit uns" rief der DGB an 13 Orten in SH zu Demos für eine gerechtere Arbeitswelt auf.

Kundgebung zum Tag der Arbeit mit Vertretern aus Gewerkschaften, Kirche und Politik am 1. Mai 2025 am Rande des Evangelischen Kirchentags in Hannover.

Tausende Menschen sind am 1. Mai auf die Straße gegangen. In Hannover fand die Kundgebung am Rande des Kirchentags statt.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 01.05.2025 | 14:00 Uhr

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