Ab 30. Oktober - Fluglärm am BER: Deutsche Flugsicherung will "segmentierte Anflüge" einführen

Mo 07.04.25 | 14:10 Uhr
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Archivbild:Ein vom Flughafen Berlin Brandenburg BER gestartetes Flugzeug am 25. Mai 2022.(Quelle:imago images/R.Keuenhof)
Audio: rbb24 Antenne Brandenburg | 07.04.2025 | Krause, Yvonne | Bild: imago images/R.Keuenhof

Sogenannte segmentierte Anflüge könnten helfen, den Fluglärm rund um den BER zu lindern. Dicht besiedelte Gebiete sollen dadurch seltener überflogen werden. Das Bundesamt für Flugsicherung muss aber noch die Freigabe erteilen.

Die Deutsche Flugsicherung will sogenannte segmentierte Anflüge einführen. Das bedeutet, dass Maschinen nicht mehr zwingend in einer gerade Linie auf die Landebahn zufliegen müssen, was Anwohner in dicht besiedelten Gebieten besser vor Lärm schützen soll.

Menschen in Ludwigsfelde werden entlastet

Im schon lang anhaltenden Streit um den Fluglärm rund um den Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) in Schönefeld (Dahme-Spreewald) ist das eine gute Nachricht: Auf dem Weg zum BER würden dadurch zum Beispiel in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) weniger Häuser überflogen werden, erläuterte die Vorsitzende der Fluglärmkommission am BER, Dietlind Biesterfeld, im Gespräch mit dem rbb. Auch im Landkreis Oder-Spree würden bewohnte Gebiete in der Einflugschneise des Flughafens entlastet.

"Erst im Endanflug schwenkt das Flugzeug auf die gerade Anfluglinie über", so Biesterfeld.

Bundesamt für Flugsicherung muss noch Freigabe erteilen

"Es ist eine gute Nachricht, wenn das im Instrumentenkasten der Fluglotsen und Piloten drin ist und benutzt werden kann", so Biesterfeld weiter: "Ich hoffe natürlich, dass es möglichst oft eingesetzt wird, damit die Menschen möglichst viel Entlastung dadurch erfahren."

Das Bundesamt für Flugsicherung muss nun noch eine finale Freigabe erteilen. Ab 30. Oktober 2025 sollen die segmentierten Anflüge am BER geflogen werden dürfen - sie sollen zusammen mit der satellitengestützten Navigation eingeführt werden.

Es wird aber auch Einschränkungen geben: Die Piloten können diese geteilten Anflüge nicht während der Hauptverkehrszeit durchführen – und auch nicht bei schlechtem Wetter.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.04.2025, 5 Uhr

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47 Kommentare

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  1. 47.

    Tja, als Ihr alle noch ab TXL geflogen seid, war Euch diee Lärmbelastung der Anwohner shietegal und jetzt wird gejammert?

  2. 46.

    Soll jetzt jemand Mitleid heucheln, wenn jemand anderes schreibt, sich bewusst 4km von der Landebahn entfernt dazu entschieden hat, ein Haus zu kaufen? Tut mir leid, aber Ihre Argumente sind wirklich schwach. Wenn ich eine Standortentscheidung treffe, klopfe ich vorher das Umfeld genau ab und jammere nicht nachher über bestimmte Umstände. Oder ich ziehe wieder weg. Wir leben in einem freien Land.

  3. 45.

    „Was sind das für Experten? Wieviele davon sind selbsternannte Experten?“
    Es gab ein ROV...
    „Im Planfeststellungsbeschluss für den BER wurde dennoch der Standort Schönefeld gewählt, was damit das erste Verfahren der Bundesrepublik Deutschland war, welches nicht der Empfehlung des Raumordnungsverfahrens folgte.“

  4. 43.

    Gab es damals Kommentarspalten, in denen Sie solche Diskussionen hätten verfolgen können? Und ist das Leid der einen ein Grund, gleiches woanders zu wiederholen?

  5. 42.

    Der gesamte Lebensmittelpunkt liegt dort. Die Familie, die Heimat, die Freunde. Ist das vielleicht wenigstens ein Grund, der bei Ihnen irgendwo ankommt? Und nein, hier hat keiner was geschenkt bekommen. Ganz im Gegenteil. Diejenigen, die keinerlei Anspruch auf Lärmschutz hatten, weil außerhalb der Schneisen, werden jetzt volles Rohr überflogen - interessiert niemanden.

  6. 41.

    Das ist leider größtenteils kompletter Blödsinn. Die Gegend war tatsächlich schon vor dem BER besiedelt. Und wer den alten Flughaften Schönefeld mit dem BER vergleicht, hat eindrücklich bewiesen, wie wenig Ahnung und Weitblick man aufbringen kann.

  7. 40.

    Die Masse fliegt für den 30 Euro nach Malle....?
    Sie plappern ohne Kenntnis der Marktlage nur polemischen Parolen nach.

  8. 39.

    Tegel ist ja historisch entstanden, weil man woanders in West-Berlin nicht den Platz hatte. Der ist ja auch in 3 Monaten entstanden, nicht in 30 Jahren. Dennoch war der Flughafen in Schönefeld zuerst da, bevor die Leute dahingezogen sind. Ich ziehe ja auch nicht in eine Großstadt und beschwere mich dann über Lärm und viele Leute oder hole mir ein Haus am See und mecker dann über Mücken. Da haben die betroffenen einfach schlecht geplant. Zum Volksentscheid über den Erhalt von TXL hatten selbst die Reinickendorfer mehrheitlich dafür gestimmt.

  9. 38.

    Standortfehlentscheidung?
    Was sind das für Experten? Wieviele davon sind selbsternannte Experten?
    Auf jeden Fall waren diese Experten in der Minderheit.
    Und das es es unter Experten unterschiedliche Meinungen gibt, ist normal.
    Frage 3 Experten, und Du bekommst 7 Meinungen.

    Nein, die Region wurde nicht über den Tisch gezogen. Jeder wusste, auf was er sich einlässt.

  10. 37.

    Ach ja? Unser Haus steht nahe der B 96 in Mahlow. Direkte Einflugschneise. Die sind da schon so tief, dass das Fahrwerk draußen ist und nur wenige hundert Meter Luftlinie weg entfernt. Von Leerlaufdrehzahl und "kaum zu hören" habe ich noch nichts bemerkt. Besonders nett zur Urlaubsrückreisezeit wenn die Flieger wie eine Perlenkette ankommen bis zur letzten erlaubten Minute in der Nacht. (Ca. alle 90 Sek.) Unser Haus steht übrigens schon seit 1935 hier und da kann mir ja keiner mit Redensartenkommen ich hätte es ja wissen müssen , selber schuld ...

  11. 36.

    Wir wohnen in LDS, Naturpark Heidesee. Bei uns sammeln oder verzweigen sich je nach Flugrichtung, mehrere Korridore. Keine Ahnung, wie hoch die Flieger wirklich sind? Die Airlinenamen erkennt man gut. Sicherlich sind die laut. Allerdings kein Vergleich zu Ostzeiten, als die damaligen Flieger reinkamen. Auch fliegen viele Helis vom Heer und Rettung über uns hinweg. Dieses Theater um den Fluglärm verstehen wir nicht. Jeder kennt das in TF, LDS und LOS seit Jahrzehnten. Wir sind froh, dass es den BER gibt, denn durch den gibt es viele Arbeitsplätze in der Region. Wir sind auch gegen, das Nachtflugverbot. Fällt das weg, kommen mehr Frachtflieger zu uns und es gibt noch mehr vielseitigere Arbeitsplätze, durch viel mehr Firmenansiedlungen.

  12. 35.

    „Gab es jemals für Tegel solche Diskussionen“
    Sie verharmlosen mit dieser Art das „über den Tisch ziehen“ einer ganzen Region....Schauen Sie genau hin, wie die Standortfehlentscheidung getroffen wurde und ANSCHLIESsEND die Flugrouten neu festgelegt wurden als die Klagemöglichkeit abgelaufen war... Experten hatten auf die Fehlentscheidung hingewiesen.... Tegel war auch den Menschen nur mit nicht aufrechtzuerhaltenden ewigen Ausnahmegenehmigungen zu betreiben. Niemals hätte es dort eine Genehmigung gegeben.

  13. 34.

    Ach, kenn ich doch, Flughafenleben! Früher wohnte ich an nem NATO-Stützpunkt, da sahst du den Kanadiern beim Tieffliegen fast ins Gesicht, und bei der Schallmauer – bumm, bumm, bumm! Versteh ich hier den ganzen Zirkus nicht. Ich bin sogar gegen das Nachtflugverbot, weg damit! Ist ja schließlich ein Hauptstadtflughafen, kein Dorf-Flugplatz.

  14. 33.

    Ja, ich. Erklärung: Der Mensch steht im Mittelpunkt und damit Allem im Wege.
    Ich wohne etwa 40 km weit weg vom BER, bis etwa 1992 donnerte die Kampfjets der Sowjets hier übers Dorf, ab und an auch eine Antonow.
    Ich bin sehr froh, dass es hier statt Lärm nur noch Kondenzstreifen am Himmel gibt, kann Ihren Ärger verstehen, das Ding in so dichtbesiedeltem Gebiet hinzuklatschen und wenig Rücksicht auf die zu nehmen, die den Krach von oben unten auf dem Boden auzuhalten haben.

  15. 32.

    „ Es würde vollkommen reichen den Flugtreibstoff mit dem gleichen Steuersatz zu versehen den wir für das Auto bezahlen“

    Im Prinzip schon. Nur dass das Ganze ein internationales Abkommen ist und vorerst bis etwa 2040 gilt.

  16. 31.

    Ich habe 2005 meinen Bauantrag abgegeben. Und bis heute nicht bereut. Alles zu an und abflügen, lärmzonen routen, Geräuschpegel war einsehbar. Wir haben uns in der Nähe der Grundstücke die uns interessierten aufgehalten um das Lärm zu bewerten. Sorry und 2019 war das noch eindeutiger weil vor Chorona!
    Wer ab ca 2004 nach Blankenfelde-Mahlow zog wusste was er tut. Die vorher wurden betrogen.

  17. 30.

    Interessant. Was ich beobachtete ist, dass Flüge, die nach Westen starten mit Zielen im Osten oder Norden regelmäßig die seiner Zeit heiß diskutieren Flugrouten über Wannsee, nach Erreichen von ca. 1500 Höhenmetern nach regelmäßiger Freigabe der DFS über Diedersdorf / Großbeeren verlassen und dann rechts abbiegen um dann über Lichterfelde, Lankwitz, Steglitz (also Gebiete, die niemals als lärmgefährdet eingestuft wurden, da dort gar kein regelmäßiger Flugbetrieb vorgesehen war und ist) über die Stadt in Richtung Osten zu fliegen. Die Prozedur ist bekannt und wurde mir von der DFS auch bestätigt

  18. 29.

    Es würde vollkommen reichen den Flugtreibstoff mit dem gleichen Steuersatz zu versehen den wir für das Auto bezahlen. Dann verringert sich das Flugaufkommen wie von allein. Solange die Masse für 30 Euro nach Mallorca fliegt interessiert die Lärmbelästigung keine Sau.

  19. 28.

    Tegel ( entstanden aus der Not im eingemauerten West-Berlin) und Tempelhof geplant als Flugzeuge nicht die Flugfrequenz von heute annähernd betrachtet wurden)
    Nach neuen wissenschaftlichen und Lärmschutzbedingungen Erkenntnissen,plant man keine innerstädtischen Flughäfen.
    Für mich bleibt weiterhin der Flughafen Schönefeld eine Fehlplanung.
    Man hat es noch nicht mal geschafft die Infrastruktur anzupassen
    Bsp.: Verlängerung der U7 von Rudow nach Schönefeld