Vereinzelte Zwischenfälle - "Revolutionäre 1. Mai"-Demo eher ruhig verlaufen - Innensenatorin zeigt sich zufrieden

Fr. 02.05.25 | 06:26 Uhr
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"Revolutionäre 1. Mai Demonstration" in Berlin. (Quelle: rbb/Simon Wenzel)
rbb/Simon Wenzel
Video: rbb|24 | 01.05.2025 | Material: rbb | Bild: rbb/Simon Wenzel

Mehrere Tausend Menschen sind am Mai-Feiertag in Berlin bei der "Revolutionären 1. Mai"-Demonstration mitgelaufen. Vereinzelt kam es am Abend zu Rangeleien oder Flaschenwürfen. Berichte über größere Ausschreitungen gab es jedoch nicht.

Die traditionelle "Revolutionäre 1. Mai"-Demonstration ist am Donnerstag durch Berlin-Kreuzberg und -Neukölln gezogen. Die Polizei nannte am Abend dem rbb zwischenzeitlich die Zahl von rund 22.000 Teilnehmenden - am Abend hieß es aber, die Zahl der Demo-Teilnehmer werde auf 15.000 bis 18.000 Menschen geschätzt.

Initiiert wurde die Demonstration wie schon in den Vorjahren von linken und linksextremistischen Gruppen. Auch propalästinensische, israelfeindliche und israelfreundliche Initiativen hatten diesmal zur Teilnahme aufgerufen. Nach Angaben von rbb-Reportern vor Ort waren auch verschiedene weitere Protest-Bewegungen im Demonstrationszug vertreten.

Grafik: Demo-Route zum Revoluzionären 1. Mai in Berlin (Quelle: rbb)
| Bild: rbb

Einige Festnahmen auf der Demo

Während und nach dem Demonstrationszug blieb es nach Polizeiangaben und nach Beobachtungen von rbb-Reportern weitgehend friedlich. Wie die Polizei im Onlinedienst X mitteilte, warfen Teilnehmende vereinzelt Gegenstände, darunter Feuerwerkskörper, auf die Einsatzkräfte. Ein Teilnehmer der Kundgebung soll am Endpunkt eine Flasche geworfen und damit eine Einsatzkraft verletzt haben, schrieb die Polizei. Ansonsten war etwas bengalisches Feuer und Rauchtöpfe zu sehen. Einzelne Personen waren vermummt. Einige Menschen wurden zudem wegen verbotener israelfeindlicher Parolen festgenommen.

Auf Transparenten war unter anderem zu lesen: "Kampf dem Faschismus", "Repression zerschlagen", "Gegen Rassismus und Verdrängung", "Krieg dem Krieg". Von der inhaftierten Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette wurde eine Grußbotschaft verlesen, in der sie den Kapitalismus und Israel geißelte und sich auch mit Menschen "in der Illegalität" solidarisch erklärte.

Spranger: Einsatzkonzept aufgegangen

Die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte in der rbb24 Abendschau, das seit Monaten vorbereitete Einsatzkonzept "ist aufgegangen". Mit Blick auf die kommenden Stunden erwarte sie eine friedliche Nacht. "Die Polizei ist vor Ort und vorbereitet."

Mit Blick auf das Sicherheitsaufgebot, sagte Spranger, "es ist der Situation angepasst. Wir haben München gehabt, wir haben Magdeburg gehabt, deshalb die Zufahrtssperren", die für die Sicherheit der Berliner und Berlinerinnen benötigt würden. Auch die im vergangenen Jahr angeschaffte Drohnenabwehr wurde laut der Innensenatorin erfolgreich eingesetzt.

Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot in der Nähe und entlang der Demonstrationsstrecke Richtung Neukölln vertreten. Zivilpolizisten vom Staatsschutz, der im Landeskriminalamt für politische Straftaten zuständig ist, beobachteten die Szenerie.

Im Vorfeld hatte es Gefährderansprachen gegeben und es wurden Konfliktmanager eingesetzt, um aggressive Demonstranten oder andere aufgebrachte Menschen zu beruhigen.

Tausende feiern im Görlitzer Park

Zuvor waren etwa 1.800 Menschen auf einer Satire-Demonstration durchs Villenviertel Grunewald gezogen. Zu einer DGB-Veranstaltung kamen etwa 6.500 Menschen.

In den Görlitzer Park waren zudem bei sommerlichem Wetter nach Zahlen der Deutschen Presse-Agentur etwa 18.000 Menschen gekommen. Dort wurde schon nachmittags gefeiert und protestiert - gegen die Pläne des Senats, den als Kriminalitäts- und Drogenhotspot bekannten Park komplett einzuzäunen und nachts zu schließen. Dazu wurde ein "Rave against the Zaun" veranstaltet.

Mit Protest, Tanz und Satire in den Mai

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.05.2025, 17:30 Uhr

51 Kommentare

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  1. 51.

    Anstatt Ihren inhaltsleeren Unmut über meinen Beitrag, der Ihnen scheinbar wie alle meine Beiträge quer zu hängen scheint, zu kritisieren, könnten Sie sich mal des Themas annehmen.

    Die "Klassenlehrerin" hat sich darüber gewundert, was diese 1.Mai Demos überhaupt zu bedeuten haben - und dass diese wohl nur mit den "verrückten Verhältnissen" in Berlin zu erklären wären. Denn ihr ist der 1. Mai scheinbar lediglich als freier Radel- und Grill-Feiertag bekannt, was für eine (selbst betitelte) Kinder- und oder Jugendliche Unterrichtende einigermaßen ungebildet anmutet, Herr/Frau "Nichts passiert, gehen Sie weiter, Bürger".

  2. 50.

    Bei denen von Ihnen unentwegt verbreiteten Post, fragt man sich, wer hier die Klassenlehrerin ist.
    Wie eine Klassenlehrerin belehren Sie Andere und verbreiten den Trugschuß, dass Sie der alleinige Wissende sind.
    Unangenehm.
    Vielleicht sollten Sie anfangen, die Meinung Anderer zu akzeptieren.
    Ich weiß, das ist schwer zu ertragen.

  3. 47.

    Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist von Teilnehmern einer 1.-Mai-Demonstration in Berlin verbal attackiert worden. Ein Demonstrant beschimpfte den Politiker als „Faschistenschwein“ und näherte sich ihm bis auf einen Meter. Personenschützer mußten den 62jährigen am Donnerstagabend aus der Menschenmenge leiten, wie die Berliner Zeitung berichtete.
    Auf einem Video des Geschehens ist zu sehen, wie der Minister während der Beschimpfungen abwehrend die Hände hebt. Mehrere Demonstranten verfolgen ihn. „Herr Lauterbach“ und „Ey, du Faschistenschwein“ ruft ein Demonstrant. Möglicherweise ist es die Person, die filmt. In den Reihen der Demonstranten sind rote Fahnen und Palästinensertücher zu sehen.

  4. 46.

    Ja, weil die Polizei seit ein paar Jahren den Deeskalationskurs fährt - im Gegensatz zu früher, als der erste Stein aus den Reihen der Zivis geflogen kam, weil die Polizei auf die verhassten Linken losprügeln wollte. So schaut's aus!

  5. 45.

    Sie haben in Ihrer Milchmädchenrechnung vergessen einzurechnen, dass das Klientel der gestrigen Demo nicht mehr mit dem gleichzusetzen ist, welches bereits vor geraumer Zeit das letzte Mal für Chaos während der Berliner 1. Mai Demonstrationen gesorgt hat. Hier einzig die Polizei, die übrigens mit sehr viel weniger Kräften als damals im Einsatz war, als "Heilsbringer" darzustellen, geht an der Realität vorbei. Vielmehr fand über die Jahre ein gesellschaftlicher Diskurs statt, der trotz der aktuell "aufgeladenen Zeiten" diesen friedlichen Ablauf gezeitigt hat, Herr "Konservativer".

  6. 44.

    Zitat: "Naja, warum muss überhaupt wegen jedem Mist ständig in Berlin "demonstriert" werden?
    Ich kenne den 1. Mai anders. Man ist mit seiner FAMILIE (Kinder?!) auf ner schönen Radtour unterwegs gewesen und abends wurde gegrillt. Liegt wohl an der Stadt hier."

    Sie, so als "Klassenlehrerin", könnten, oder eher müssten, eigentlich wissen, welche Bedeutung der 1. Mai als internationaler Feiertag hat, an dem nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland und anderswo Hunderttausende Menschen auf die Straßen gehen. Ihre demonstrierte Unkenntnis hier, ist (mal wieder) echt zum Piepen.

  7. 43.

    Sie verzerren bewußt die Wahrheit. Nicht die Polizei hat die friedliche Demonstration bewirkt und war ,,besonnen'' - sondern alle Demonstranten! Denen gilt es zu DANKEN!

  8. 42.

    Nun, dass die inhaftierte linksradikale Terroristin Klatte ihren Antisemitismus verbreiten durfte, ist nicht erwähnenswert.
    Hauptsache die Innensenatorin und Polizeipräsidentin können von „friedlich“ schwadronieren.

  9. 41.

    Wer sich noch an die“ Revolutionären Ersten Mai Demonstrationen“ aus den 80er und 90er Jahren erinnern kann wird wissen, mit welcher Gewalt hier gegen fremdes Eigentum vorgegangen wurde. Zum Glück ist es der Polizei mittlerweile gelungen, Randale zu verhindern. Vielen Dank an die besonnene und unermüdliche Polizei!

  10. 40.

    Wer sind denn die ,,Chaoten“? Das sind für mich alle Rechtsextremen, die auch ihre eigenen Kinder durch ihre Erziehung, versauen. Und die Elite der Afd natürlich! Das sind die eigentlichen ,,Chaoten“!

  11. 37.

    Die Chaoten sind 365/24/7 in Aktion, zumindest hier in den Kommentarspalten, auf Fascho-„Demos“, auf allen Plattformen im Netz, in den Schulen im Umland und natürlich in ihren extremistischen Parteien. Wer hätte es gedacht, nun hält auch der Verfassungsschutz seine Aufgabe für vorrangig, die Verfassung zu schützen. Nicht die Dunkelheit ist das Problem, es sind Menschen, die sich im Jahrhundert geirrt haben.

  12. 36.

    Berlin hat in den zwei Tagen gezeigt, daß die Linke mitnichten auf Gewalt und Randale aus ist! Es gab noch nie solch friedliche und schöne Demos zum internationalen Kampf-und Feiertag - Danke!

  13. 34.

    Berlin und alle Parteien, sollten allen 1.Mai-Demonstranten ohne Ausnahme danken! Danken für die gestrige und vorgestrige, sachliche, friedliche und kreative und schöne Demonstration!
    Danke Euch!

  14. 33.

    Das sagen Sie mal denen in Niedriglohnsektor! Naseweis.

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