
Nordrhein-Westfalen Nach Kiosk-Explosion in Dormagen befragen Ermittler Ärzte und Kliniken
Nach der Explosion vor einem Dormagener Kiosk in der Nacht zu Donnerstag befragt die Polizei jetzt Ärzte und Krankenhäuser.
Die Ermittler befragen Ärzte und Krankenhäuser in der Umgebung, weil sie vermuten, dass der Täter sich verletzt haben könnte. Die Bilder der Videoüberwachung zeigen, dass er während der Explosion noch sehr nah am Tatort gewesen sein soll. Deshalb könne er zum Beispiel einen Hörschaden erlitten haben.
Neue Zeugenaussagen und weitere Hinweise
Die Aufnahmen aus einer Überwachungskamera zeigen, wie er einen Rucksack ablegt, der dann schnell explodiert. Die Polizei spricht nun gezielt Kliniken und Ärzte an und bittet um Hinweise. Außerdem sollen Zeugen gesehen haben, wie ein dunkles Fahrzeug nach der Explosion schnell vom Dormagener Bahnhof weggefahren sei, heißt es von den Ermittlern.
Erheblicher Sachschaden

Das Vordach des Bahnhofs ist stark beschädigt, wird durch einen Bauzaun abgesperrt.
Der Kiosk und die unmittelbare Umgebung wurden durch die Explosion stark beschädigt. Auch die Scheiben einer 20 Meter entfernten Klinik sind zerstört. Viele Scheiben eines gläsernen Vordachs direkt vor dem Kiosk sind gesplittert. Deshalb hat die Stadt einen Bauzaun aufgestellt, um den Platz abzusperren. Am Donnerstagmittag waren Statiker vor Ort und haben Entwarnung gegeben. Das Gebäude sei nicht einsturzgefährdet. Es entstand ein erheblicher Sachschaden. Menschen wurden nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht verletzt.
Polizei liegt Videomaterial vor
Weil rund um den Bahnhof mehrere Kameras installiert sind, liegt der Polizei Videomaterial von der Explosion vor. Die Sprecherin der Polizei im Rhein-Kreis Neuss, Claudia Suthor, berichtet, dass darauf ein Mann zu sehen sei, der einen Gegenstand ähnlich eines Rucksacks ablege, wenig später zeigt das Video die Explosion. "Auf dem Video ist nur ein Mann zu sehen", sagt Suthor, "ob es weitere Tatverdächtige gibt, ist Teil der Ermittlungen." Die Polizei hat sich mit Bildern aus dem Video in einer Öffentlichkeitsfahndung an die Bevölkerung gewandt.

Mit diesen Bildern sucht die Polizei nach dem Tatverdächtigen.
Großfahndung nach Tatverdächtigen
Bereits vor etwa einem Monat hat es nur wenige Meter neben dem Kiosk ebenfalls eine Explosion gegeben, damals waren Böller vor dem Ticketcenter explodiert und hatten die Glaseingangstür beschädigt. "Wir prüfen, ob die Taten zusammenhängen", sagt Claudia Suthor.

Die Polizei ist mit mehreren Einsatzkräften vor Ort
Die Polizei war in der Nacht mit mehreren Einsatzkräften vor Ort. Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar, konkrete Tatverdächtige gibt es noch nicht. Die Polizei hat eine Großfahndung eingeleitet. Die Bevölkerung in Dormagen sei aber nicht in Gefahr gewesen, heißt es.
Unsere Quellen:
- Polizei Rhein-Kreis Neuss
- Beobachtungen des WDR-Reporters vor Ort